Microsoft hat pünktlich zum Start der Entwicklermesse BUILD 2013 am 26. Juni 2013 in San Francisco eine Vorabversion von Windows 8.1 zum Download freigegeben. Die Vorabversion ist über https://preview.windows.com oder als ISO-Datei-Download erhältlich. Windows-8-Nutzer, die die öffentliche Vorabversion ausprobieren möchten, sollten aber beachten, dass bei Veröffentlichung der finalen Version von Windows 8.1 eine Neuinstallation aller Apps notwendig wird .
























Wir liefern Ihnen einen Überblick über die Neuerungen und Verbesserungen in Windows 8.1. Der Artikel wird regelmäßig ergänzt, sobald neue Informationen bekannt werden.

Comeback für den Start-Button in Windows 8.1
Bei Windows 8 war vor allem der Wegfall des Start-Buttons auf der Desktop-Oberfläche kritisiert worden. Microsoft hatte in dem Zusammenhang immer auf die Kachel-Startoberfläche hingewiesen, die mehr Möglichkeiten biete und ebenso schnell zu erreichen sei. Die Kritik wollte nicht verstummen. Mit Windows 8.1 macht Microsoft nun einen Rückzieher. Oder wenigstens einen kleinen Rückzieher.
In Windows 8.1 wird auf der Desktop-Oberfläche unten links in der Taskleiste wieder ein Start-Button in Form des schlichten Windows-8-Logos angezeigt. Allerdings: Nach einem Klick auf diesen Start-Button erscheint nicht das alte Start-Menü, sonden es wird über den Desktop die Kachel-Startoberfläche einblendet. Für Anwender, die überwiegend die Maus einsetzen wollen, entfällt damit der eher umständliche Weg über die linken oder rechte Seitenleiste.
Wer nicht auf das Update warten mag, behilft sich mit kostenlosen Button-Nachrüstern wie Start Button 8
Windows 8.1 kann direkt auf den Desktop booten
Auch einen weiteren in Verbindung mit Windows 8 oft geäußerten Kritikpunkt wird Microsoft mit Windows 8.1 beheben. Anwender dürfen ab Windows 8.1 das System direkt auf den Desktop booten. Das hat Steve Ballmer in seiner Keynote bei der Eröffnung der Build 2013 ausdrücklich – und unter Jubel der anwesenden Entwickler – bestätigt.
Windows 8.1 unterstützt neue Geräte
Microsoft integriert in Windows 8.1 auch die Unterstützung neuer Geräte-Typen, womit vor allem Tablets mit kleineren Displays (7 und 8 Zoll) gemeint sind. Auf der Computex in Taiwan stellte Acer mit dem Iconia W3 bereits ein erstes Windows-8-Tablet mit 8″-Display vor . Um den Verkauf solcher neuartigen Tablets mit kleinen Displays zu fördern, hat Microsoft auch angekündigt, dass Tablet-Hersteller diese künftig mit einer Gratis-Lizenz von Office Home and Student 2013 ausliefern dürfen.
Mit Windows 8,1 werden auch neue Geräte unterstützt, wie beispielsweise 4K-Displays und 3D-Drucker. Hinzu kommen eine Unterstützung für HDR-Fotos und Verbesserungen bei der Multi-Screen-Unterstützung. Ebenfalls neu ab Windows 8.1: Jeder angeschlossene Monitor darf seine eigene DPI nutzen. Schiebt man ein Fenster von einem Monitor zum nächsten, dann wird der DPI berücksichtigt und das Fenster in der optimalen Größe angezeigt.
Lockscreen wird flexibler
Direkt vom Lockscreen aus können künftig Skype-Gespräche angenommen werden, ohne den Rechner erst per Passwort entsperren zu müssen. Hinzu kommen Änderungen in den APIs für Metro-Apps. Künftige Kachel-Apps dürfen demnach auf die in der Camera-Roll gespeicherten Bilder zugreifen und neue Bilder ablegen. Windows 8.1 soll auch eine Reihe neuer Geräte und Smart Cards unterstützen.
Windows RT erhält auch umfangreiches Update
Windows RT wird von Windows 8.1 ebenfalls profitieren. Microsoft hat angekündigt , dass es mit der Veröffentlichung von Windows 8.1 auch ein umfangreiches Update für Windows RT geben wird. Durch das Update wird bei Windows RT auch als neue Office-Anwendung Outlook 2013 RT hinzugefügt werden.
Das Update für Windows RT wird laut Microsoft einige neue Funktionen für den Einsatz der Geräte in Unternehmen enthalten, die auch gemeinsam mit Windows 8.1 bereits angekündigt worden sind. So soll beispielsweise die Unterstützung für die Verbindung mit VPN-Netzwerken verbessert werden. Hinzu kommen neue Funktionen für Administratoren, über die diese besser festlegen können, welche RT-Geräte eine Verbindung mit dem Unternehmensnetzwerk erstellen dürfen und was auf den Geräten installiert werden darf.

Windows 8.1: Mehr Personalisierungsmöglichkeiten & bessere Suchfunktion
Mit Windows 8.1 wird Microsoft neue Möglichkeiten hinzufügen, um das Aussehen der Kachel-Oberfläche zu personalisieren. Dazu gehören auch animierte Bildschirmhintergründe. Zu Beginn werden die Nutzer aber nur auf vorgegebene animierte Hintergründe zugreifen dürfen, aber über kurz oder lang dürfte sich auch dies ändern.
Ebenfalls ab Windows 8.1 neu: Auf dem Lock-Screen des Betriebssystems dürfen eigene Bilder und Diashows angezeigt werden, die entweder lokal auf dem Gerät oder auf dem Online-Speicher von Skydrive abgelegt sind. Das Windows-8.1-Gerät verwandelt sich damit in einen digitalen Bilderrahmen, wenn es gerade nicht benötigt wird.
Direkt vom Lock-Screen aus können künftig auch Fotos geknipst werden. Der Rechner muss dann also nicht mehr vorher zeitaufwendig entsperrt werden, was in der Vergangenheit so manchen spontanen Schnappschuss vermasselt haben dürfte.
Auch die Kacheln sollen sich ab Windows 8 deutlich flexibler und abwechslungsreicher positionieren lassen. Die Vergabe von Namen für Kachel-Gruppen wird vereinfacht. Um das versehentliche Verschieben von Kacheln zu vermeiden, muss ab Windows 8.1 mit dem Finger auf eine Kachel draufgehalten werden, bevor diese verschoben werden kann. Alternativ soll das auch mit gedrückt gehaltener rechter Maustaste möglich sein. Neu hinzugefügt wird die Möglichkeit, die Apps nach Namen, Installationsdatum, Kategorie und letzte Nutzung zu filtern.
Die Suchfunktion in der Charm-Leiste wird künftig mit der Bing-Technologie auch globale Suchergebnisse für Suchanfragen anzeigen.

Neues im Windows Store und für Apps
Alle mit Windows 8 ausgelieferten Apps sollen auch mit Windows 8.1 weiterhin verbessert und erweitert werden. Auf der BUILD 2013 betonte Microsoft, dass seit dem Erscheinen von Windows 8 bereits über 100 Updates für die mitgelieferten Apps veröffentlicht werden. So können Fotos in der Foto-App mittlerweile bearbeitet und aufgepeppt werden. Auch der Musik-App hat Microsoft bereits ein großes Update spendiert.
Mit Windows 8.1 sollen alle Apps weiter regelmäßig aktualisiert werden. Neu hinzu kommt die Oulook-App, die noch nicht in der Preview-Version von Windows 8.1 enthalten ist. Der Map-App spendiert Microsoft eine neue 3D-Ansicht.
Bei der Nutzung von Apps will es Microsoft mit Windows 8.1 leichter machen, mehrere Kachel-Apps gleichzeitig zu nutzen. So lässt sich die Größe der Snap-Ansicht einer App künftig flexibler anpassen, so dass auf dem Bildschirm auch bis zu vier Kachel-Apps gleichzeitig angezeigt und genutzt werden können. Ganz neu ab Windows 8.1: Zwei Ansichten der gleichen App dürfen künftig gleichzeitig auf dem Bildschirm angezeigt werden.
Dem Microsoft Store spendiert Microsoft ein verbessertes Design. Die Anwender sollen sich so noch schneller über das Angebot an Apps informieren können. Hinzu kommt eine künftig standardmäßig eingeblendete Suchfunktion. Im Store findet der Anwender außerdem neuerdings eine auf seinen Geschmack personalisierte Liste mit App-Vorschlägen. Die Infoseiten zu einzelnen Apps sind deutlich anwenderfreundlicher gestaltet und liefern nun auf einem Blick alle relevanten Infos und große Screenshots.
Positiv: Alle Apps aktualisieren sich künftig automatisch und damit entfällt also die eher umständliche manuelle Aktualisierung. Sobald eine Internet-Verbindung vorliegt und eine neue Version einer App verfügbar, wird diese im Hintergrund automatisch heruntergeladen und installiert. Die Nutzer sollen so immer die aktuellste Version der App im Einsatz haben.
Skydrive, Internet Explorer 11, Bing und weitere Neuerungen
Die Skydrive-App verbessert Microsoft mit Windows 8.1 ebenfalls. So können ab Windows 8.1 Dateien direkt auf Skydrive abgelegt werden und die neue Skydrive-App gibt Anwendern den Zugriff sowohl auf die lokal abgelegten Dateien, als auch auf die Inhalte auf Skydrive. Direkt aus der Skydrive-App können künftig auch Powerpoint-Dateien aufgerufen werden, um sich die Präsentationen anzuschauen. Das funktioniert selbst auf RT-Geräten inklusive aller eventuell in einer Präsentation enthaltenen aufwendigen Animationen, hochauflösenden Videos und Fotos.
Neu ist in Skydrive außerdem die Möglichkeit, Bilder mit grundlegenden Funktionen zu bearbeiten und aufzuhübschen.
Wer unter Windows 8 seinen Skydrive-Speicher als virtuelles Laufwerk nutzen wollte, der musste eine Extra-Anwendung installieren. Ab Windows 8.1 ist dies nun nicht mehr notwendig. Selbst wenn viele GB auf Skydrive abgelegt sind, reicht zumindest eine kurze Internet-Verbindung, um die Verzeichnisstruktur und die Thumbnails von den auf Skydrive abgelegten Bildern mit dem lokalen Rechner zu synchronisieren.
Bing wird noch intensiver in Windows 8.1 integriert: Nach Charm-Sucheanfragen werden via Bing alle relevanten Infos zu dem eingegebenen Begriff, der Person oder einem Ort angezeigt. Aber Microsoft geht auch noch einen Schritt weiter: Wird beispielsweise im Browser eine Website mit Informationen über einen Künstler mit Bing geteilt, dann liefert Bing eine Suchergebnis-Seite mit allen Informationen über den Künstler und direkten Links zu dessen Songs via Xbox Music.
In Windows 8.1 wird der Internet Explorer 11 enthalten sein, bei dem Microsoft im Vergleich zum Internet Explorer 10 unter anderem die Geschwindigkeit und die Touch-Bedienung verbessert. In der Kachel-Variante des IE 11 können nun auch mehrere (genauer bis zu 100) Tabs geöffnet und angezeigt werden. Und die geöffneten Tabs lassen sich über mehrere Windows-8.1-Geräte hinweg synchronisieren. Weitere Infos zum Internet Explorer 11 in Windows 8.1 finden Sie hier.
Windows 8.1: 30 exklusive Screenshots zeigen die Neuerungen
Windows 8.1: Finale Version voraussichtlich im Herbst
Im Laufe des Jahres – wir rechnen mit Herbst – wird die finale Version von Windows 8.1 als Gratis-Update erscheinen. Microsoft wird dieses umfangreiche Update nicht über Windows Update verbreiten. Stattdessen wird es über den in Windows 8 eingeführten Microsoft Store zum Download angeboten werden.