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Linux wird 31 Jahre alt – eine Zeitreise in Bildern
Vor 31 Jahren veröffentlichte Linus Torvalds Linux 0.01. Und schuf damit nicht nur die Grundlage für den Betrieb vieler Server und Router, sondern auch für Google Android. Wir stellen die Geschichte von Linux in einer Bildergalerie vor.
Linus Torvalds machte erstmals am 3. Juli 1991 in einem Newsgroup-Eintrag auf seine Arbeit an einem neuen Betriebssystem aufmerksam. Dass er tatsächlich an einem freien Betriebssystem arbeitet, teilte er dann am 25./26. August 1991 in der Newsgroup comp.os.minix mit. Am 17. September 1991 (also vor 31 Jahren) funktionierte die Shell für Torvalds neues Betriebssystem – die Shell ist auch heute noch neben dem eigentlichen Kernel unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Linux-Systems. Torvalds veröffentlichte nun den Quellcode, der bis heute jedem Interessierten frei zugänglich ist. Die erste Versionsnummer war die 0.01.
1991
Torvalds schreibt am 26.08.1991 in der Newsgroup comp.os.minix: „Ich arbeite an einem (freien) Betriebssystem (nur ein Hobby, wird nicht groß und professionell..).“ Torvalds programmierte faktisch das damals weit verbreitete, aber mittlerweile kommerzialisierte Betriebssystem Unix nach. Dabei nahm er Anleihen beim Betriebssystem Minix, das er übertreffen wollte – was er dann ja auch erreichte. Wer wollte, konnte bei der Entwicklung von Torvalds neuem OS mitmachen, Linux war also von Anfang an ein Community-Projekt. Der Name Linux geht auf das FTP-Verzeichnis zurück, in dem der Quellcode abgelegt wurde. Ursprünglich favorisierte Torvalds den Namen Freax, zusammengesetzt aus Freak, Free und x (der letzte Buchstabe von Unix). Doch der Administrator des FTP-Servers entschied sich kurzerhand für Linux, was Linus Torvalds durchaus geschmeichelt haben dürfte. Bild: https://www.facebook.com/Linus-Torvalds-47144560930/Linux: The 0.01 Release
Linus Torvalds lizenziert Linux unter den GNU GPL im Januar 1992. Damit wird Linux für Entwickler, die an dem Projekt mitarbeiten wollen, deutlich interessanter.Sprechender Tux
Slackware (das heute nur noch von absoluten Linux-Experten verwendet wird) ist die erste weit verbreitete Linux-Distribution. Bild: http://lwn.net/Articles/122823/Slackware-Website
Red Hat wird gegründet. Das Unternehmen ist heute sehr erfolgreich bei der Verbreitung und beim Support von Linux für den Unternehmenseinsatz. Unter der Bezeichnung Fedora wird zudem die Community-Version von Red Hat-Linux weiter entwickelt. Fedora ist vor allem in den USA populär.Red Hat
Linus besucht ein Pinguin-Aquarium. Einer der kleinen Watschler, genauer gesagt ein Zwergpinguin, zwickt ihn. Daraufhin wählt Linus Torvalds den Pinguin als Maskottchen für sein Betriebssystem (zumindest lautet so das Gerücht). Das konkrete Aussehen von Tux (das Wort setzt sich zusammen aus dem T von Torvalds und dem U und X von Unix) war dann das Ergebnis eines Zeichenwettbewerbs, den Linus Torvalds gestartet hatte. Torvalds forderte: „Pinguin sollte glücklich aussehen, so als hätte er grade eine Maß Bier genossen und den besten Sex seines Lebens gehabt.“ (Zitat aus Torvalds-Autobiographie Just for Fun nach Wikipedia).Just for Fun
Debian 1.1 erscheint, die erste wirklich stabile Version. Debian gilt als besonders konservative und stabile Distribution, die besonders im Serverbereich verwendet wird und ausschließlich freie Software verwendet. Debian wird auch als Debian GNU/Linux bezeichnet.https://www.debian.org/
Suse Linux erscheint im Mai 1996 als Version 4.2 und damit erstmals als völlig eigenständige Suse-Variante. Die von der S.u.S.E. GmbH in Fürth entwickelte Linux-Distribution wird die beliebtesten Linux-Version in Deutschland, in den späten 1990ern und nach dem Jahr 2000 wurde Suse Linux in unterschiedlich umfangreichen Versionen auf CDs beziehungsweise DVDs samt dicken gedruckten Handbüchern (ja, das gab es damals noch!) in Boxen vertrieben. Ihr Maskottchen ist das Chamäleon, ihre typische Farbe grün. Typisch für Suse war und ist das Installations- und Konfigurationstool YAST. Seit Dezember 2007 heißt Suse Linux Open Suse. Novell kaufte die Suse Linux GmbH 2004 auf. Damit war ein Stellenabbau am Standort Fürth verbunden. 2010 übernahm Attachmate Novell.Opensuse
Die französische Linux-Distribution Mandrake erscheint. Das Unternehmen Mandrakesoft bekommt bald finanzielle Schwierigkeiten. 2008 wurde aus Mandrakesoft Mandriva.Mandriva
Gnome 1.0 erscheint im März 1999, eine grafische Oberfläche für Linux, die vor allem außerhalb von Deutschland populär wird. Mit dem Erfolg von Ubuntu Linux, das standardmäßig auf Gnome setzt, gewinnt Gnome aber auch in Deutschland an Verbreitung.Gnome
Microsoft-Chef Steve Ballmer bezeichnet Linux im Jahr 2001 als Krebsgeschwür. Microsoft verfasste seit 1998 einige als „Halloween-Dokumente“ bezeichnete Strategie-Papiere für den internen Gebrauch gegen Linux. Sie sollen die technische Überlegenheit von Microsoft-Produkten, insbesondere von Windows, gegenüber Linux beweisen. Bild: MicrosoftMicrosoft
Ubuntu 4.10 erscheint im Oktober 2004. Ubuntu entwickelt sich bald zur beliebtesten Linux-Distribution für den Desktopeinsatz. Für den professionellen Einsatz gibt es zudem eine Serveredition.Diese Ubuntu-Varianten gibt es
2005
Limux startet in München. Die bayerische Landeshauptstadt will 12.000 ihrer Desktop-Rechner von Windows auf Linux umstellen. Der Umstieg gestaltet sich aber schwieriger als erwartet und wird zum Stolperritt. Doch als Linux endlich rund läuft, beerdigt OB Reiter das Projekt.Limux
Die Linux Foundation wird am 21. Januar 2007 gegründet. Sie soll die Verbreitung von Linux fördern. Mitglieder sind zahlreiche Hardware- und Softwareunternehmen wie VIA, Intel, Siemens, Fujitsu, HP, IBM, Sun, AMD, ARM, Adobe, Citrix, Novell, Oracle, Nokia, Motorola aber auch der Automobil-Konzern Toyota.Linuxfoundation
Linux ist aber längst diesem frühen experimentalen Stadium entwachsen. Ja, Linux bildet sogar in vielen Bereichen das Rückgrat der modernen IT. Ihr WLAN-/DSL-Router? Läuft mit Linux. Der Web-Server, auf dem Ihre Website gehostet wird? Läuft sehr wahrscheinlich mit Linux. Der File-Server in Ihrem Unternehmen? Arbeitet wohl auch mit Linux. Ihr Smartphone? Läuft vielleicht ebenfalls mit Linux – falls es sich um ein Android-Gerät handelt. Und der Markt für Android-Smartphones ist riesig.
Google Android im Detail
Linux auf dem Desktop-PC
Ihre Settop-Box? Vermutlich auch mit Linux betrieben. Nur auf dem Desktop-PC und auf dem Notebook beziehungsweise Netbook kam Linux nie wirklich in die Gänge und führt hier bis heute ein Schatten-Dasein. Die wenigen Linux-User, die Linux auf einem Desktopsystem oder auf einem Notebook einsetzen, genießen aber die standardmäßige Malware-Freiheit und den Verzicht auf Virenscanner. Und die Möglichkeit, nach Belieben unter der Haube Ihres Betriebssystems rumschrauben zu dürfen. Linux auf den Desktop-Rechnern der Stadt München geriet jedoch zwischen die Mühlsteine der Politik – und wurde von OB Dier Reiter kurzerhand gestoppt; vermutlich auch als Entgegenkommen für Microsoft, das seine deutsche Unternehmenszentrale nach München verlegte. Ein trauriges Beispiel dafür, wie Politiker IT-Entscheidungen zum Schaden der Steuerzahler treffen.
Doch kein Licht ohne Schatten: Mitunter nervt Linux auf dem Desktop schon auch etwas. Fast schon legendär war ein Update von Suse Linux Ende der 1990er Jahre. Wer die neueste Version von Suse Linux auf seinem PC aufspielte, blickte auf einen schwarzen Monitor. Weil nur noch die Kommandozeile angezeigt werden konnte. Der bis dato in Suse Linux vorhandene Treiber für eine weit verbreitete Grafikkarte stand plötzlich nicht mehr zur Verfügung. Recherchierte man dann im Internet (von einem anderen Rechner aus) nach dem Problem, so erfuhr man, dass ein Bug in Suse Linux für den fehlenden Grafikkartentreiber verantwortlich war. Dieses Problem wurde nach zirka sechs Monaten behoben.
Auch Steve Ballmer spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte von Linux. In unserer Galerie erfahren Sie Details.
Ähnlich desaströs verlief mitunter die Kontaktaufnahme zwischen Suse Linux und einem DSL-Modem kurz nach dem Jahr 2000. Aber auch mit Ubuntu Linux erlebt man mitunter sein blaues Wunder: Nach einem Update auf eine neue Ubuntu-Version funktionierte plötzlich das Soundsystem nicht mehr oder die Monitor-Auflösung passt nicht mehr. Oder der Bootloader streikt. Wenn man alle diese Probleme aber gelöst hat, kann man sich über ein herrlich stabiles und virenfreies Desktop-Betriebssystem freuen, mit dem man selbst in den finstersten Ecken des World Wide Web relativ sicher herumsurfen kann (gesunden Menschenverstand und die richtige Konfiguration des Browsers vorausgesetzt).
Ein ebenfalls wichtiger Einsatzbereich für Linux sind Tablet-PCs : Hier dominiert zwar das Apple iPad mit IOS. Doch auch viele Android-Tablets werden verkauft. Mit den Chromebooks gibt es einen weiteren wichtigen Zweig der Linux-Familie. Genauso übrigens wie viele Großrechner in Rechenzentren. Übrigens: Falls Sie Ihr Auto über mobile.de gekauft haben – raten Sie mal, mit welcher Software die Mobile.de-Server laufen…
Doch genug der Vorrede: Wir haben für Sie die Geschichte von Linux in einer Bildergalerie prägnant zusammengefasst.
1991
Torvalds schreibt am 26.08.1991 in der Newsgroup comp.os.minix: „Ich arbeite an einem (freien) Betriebssystem (nur ein Hobby, wird nicht groß und professionell..).“ Torvalds programmierte faktisch das damals weit verbreitete, aber mittlerweile kommerzialisierte Betriebssystem Unix nach. Dabei nahm er Anleihen beim Betriebssystem Minix, das er übertreffen wollte – was er dann ja auch erreichte. Wer wollte, konnte bei der Entwicklung von Torvalds neuem OS mitmachen, Linux war also von Anfang an ein Community-Projekt. Der Name Linux geht auf das FTP-Verzeichnis zurück, in dem der Quellcode abgelegt wurde. Ursprünglich favorisierte Torvalds den Namen Freax, zusammengesetzt aus Freak, Free und x (der letzte Buchstabe von Unix). Doch der Administrator des FTP-Servers entschied sich kurzerhand für Linux, was Linus Torvalds durchaus geschmeichelt haben dürfte. Bild: https://www.facebook.com/Linus-Torvalds-47144560930/Linux: The 0.01 Release
Linus Torvalds lizenziert Linux unter den GNU GPL im Januar 1992. Damit wird Linux für Entwickler, die an dem Projekt mitarbeiten wollen, deutlich interessanter.Sprechender Tux
Slackware (das heute nur noch von absoluten Linux-Experten verwendet wird) ist die erste weit verbreitete Linux-Distribution. Bild: http://lwn.net/Articles/122823/Slackware-Website
Red Hat wird gegründet. Das Unternehmen ist heute sehr erfolgreich bei der Verbreitung und beim Support von Linux für den Unternehmenseinsatz. Unter der Bezeichnung Fedora wird zudem die Community-Version von Red Hat-Linux weiter entwickelt. Fedora ist vor allem in den USA populär.Red Hat
Linus besucht ein Pinguin-Aquarium. Einer der kleinen Watschler, genauer gesagt ein Zwergpinguin, zwickt ihn. Daraufhin wählt Linus Torvalds den Pinguin als Maskottchen für sein Betriebssystem (zumindest lautet so das Gerücht). Das konkrete Aussehen von Tux (das Wort setzt sich zusammen aus dem T von Torvalds und dem U und X von Unix) war dann das Ergebnis eines Zeichenwettbewerbs, den Linus Torvalds gestartet hatte. Torvalds forderte: „Pinguin sollte glücklich aussehen, so als hätte er grade eine Maß Bier genossen und den besten Sex seines Lebens gehabt.“ (Zitat aus Torvalds-Autobiographie Just for Fun nach Wikipedia).Just for Fun
Debian 1.1 erscheint, die erste wirklich stabile Version. Debian gilt als besonders konservative und stabile Distribution, die besonders im Serverbereich verwendet wird und ausschließlich freie Software verwendet. Debian wird auch als Debian GNU/Linux bezeichnet.https://www.debian.org/
Suse Linux erscheint im Mai 1996 als Version 4.2 und damit erstmals als völlig eigenständige Suse-Variante. Die von der S.u.S.E. GmbH in Fürth entwickelte Linux-Distribution wird die beliebtesten Linux-Version in Deutschland, in den späten 1990ern und nach dem Jahr 2000 wurde Suse Linux in unterschiedlich umfangreichen Versionen auf CDs beziehungsweise DVDs samt dicken gedruckten Handbüchern (ja, das gab es damals noch!) in Boxen vertrieben. Ihr Maskottchen ist das Chamäleon, ihre typische Farbe grün. Typisch für Suse war und ist das Installations- und Konfigurationstool YAST. Seit Dezember 2007 heißt Suse Linux Open Suse. Novell kaufte die Suse Linux GmbH 2004 auf. Damit war ein Stellenabbau am Standort Fürth verbunden. 2010 übernahm Attachmate Novell.Opensuse
Die französische Linux-Distribution Mandrake erscheint. Das Unternehmen Mandrakesoft bekommt bald finanzielle Schwierigkeiten. 2008 wurde aus Mandrakesoft Mandriva.Mandriva
Gnome 1.0 erscheint im März 1999, eine grafische Oberfläche für Linux, die vor allem außerhalb von Deutschland populär wird. Mit dem Erfolg von Ubuntu Linux, das standardmäßig auf Gnome setzt, gewinnt Gnome aber auch in Deutschland an Verbreitung.Gnome
Microsoft-Chef Steve Ballmer bezeichnet Linux im Jahr 2001 als Krebsgeschwür. Microsoft verfasste seit 1998 einige als „Halloween-Dokumente“ bezeichnete Strategie-Papiere für den internen Gebrauch gegen Linux. Sie sollen die technische Überlegenheit von Microsoft-Produkten, insbesondere von Windows, gegenüber Linux beweisen. Bild: MicrosoftMicrosoft
Ubuntu 4.10 erscheint im Oktober 2004. Ubuntu entwickelt sich bald zur beliebtesten Linux-Distribution für den Desktopeinsatz. Für den professionellen Einsatz gibt es zudem eine Serveredition.Diese Ubuntu-Varianten gibt es
2005
Limux startet in München. Die bayerische Landeshauptstadt will 12.000 ihrer Desktop-Rechner von Windows auf Linux umstellen. Der Umstieg gestaltet sich aber schwieriger als erwartet und wird zum Stolperritt. Doch als Linux endlich rund läuft, beerdigt OB Reiter das Projekt.Limux
Die Linux Foundation wird am 21. Januar 2007 gegründet. Sie soll die Verbreitung von Linux fördern. Mitglieder sind zahlreiche Hardware- und Softwareunternehmen wie VIA, Intel, Siemens, Fujitsu, HP, IBM, Sun, AMD, ARM, Adobe, Citrix, Novell, Oracle, Nokia, Motorola aber auch der Automobil-Konzern Toyota.Linuxfoundation
Hans-Christian Dirscherl schreibt seit über 20 Jahren zu fast allen IT-Themen. Sein Fokus liegt auf der Koordination und Produktion von Nachrichten mit hohem Nutzwert sowie auf ausführlichen Tests und Ratgebern für die Bereiche Smart Home, Smart Garden und Automotive.