Windows 7 ist zwar von Haus ein flinkes und zuverlässiges Betriebssystem, aber mit ein paar Mausklicks hier und ein paar Einstellungsänderungen dort läuft Windows 7 künftig schneller denn je. Unsere 7 Tuning-Tipps zeigen, wie es geht.
Tuning-Tipp 1: Fenster-Animationen abschalten

Wer ständig viele Fenster geöffnet hat und in diesen oft hin und her wechselt, der verliert viel Zeit: Windows 7 spielt bei jedem Maximieren und Minimieren eines Fensters eine Animation ab, an der man sich schnell satt gesehen hat. Diese Animation können Sie leicht abschalten. Dazu geben Sie im Eingabefeld des Startmenüs
SystemPropertiesPerformance
ein.
Anschließend öffnet sich das “Leistungsoptionen”-Fenster. Bei der Registerkarte “Visuelle Effekte” entfernen Sie nun das Häkchen bei “Animation beim Minimieren und Maximieren von Fenstern”. Ein Fenster minimiert oder maximiert sich künftig sofort, ohne dass die Animation abgespielt wird.
Wenn Sie dieses Einstellungsfenster ohnehin gerade geöffnet haben, lohnt sich auch ein Blick in die restlichen Einstellungen. So können Sie beispielsweise die Darstellung der Fenster- und/oder Mausschatten deaktivieren oder festlegen, dass beim Ziehen eines Fensters dessen Inhalt nicht angezeigt werden soll. So können Sie die visuelle Präsentation von Windows 7 personalisieren.
Lese-Tipp: Alle Funktionen von Windows 10 schon jetzt /// Und auf der nächsten Seite lesen Sie: Tuning-Tipp 2: Windows 7 schneller herunterfahren










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Wenn der Anwender dem Betriebssystem Windows 7 den Befehl zum Herunterfahren erteilt, dann gibt Windows 7 den Diensten noch die Chance, sich ordnungsgemäß zu beenden. Standardmäßig sind dies 12 Sekunden. Die Zeitdauer lässt sich über den Registry-Schlüssel
WaitToKillServiceTimeout
unter
HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetControl
verändern.
Klicken Sie doppelt auf den Eintrag, und geben Sie einen neuen Wert in Sekunden multipliziert mit 1000 ein (10 Sekunden = 10000). Aber Achtung: Wenn Sie einen zu geringen Wert eintragen, dann haben die Dienste eventuell zu wenig Zeit, sich zu beenden, und werden deshalb vom Betriebssystem einfach “abgeschossen” – dies kann zu Datenverlusten führen.

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Die in Windows 7 integrierte Windows-Suche (Windows Search) indiziert im Hintergrund vorgegebene Verzeichnisse auf Festplatten. Wenn der Anwender eine Suchanfrage eingibt, dann werden die Suchergebnisse anhand des Suchindex ermittelt und blitzschnell präsentiert. Nachteil: Die Erstellung des Suchindex läuft permanent im Hintergrund, verursacht Festplattenzugriffe und benötigt Systemressourcen. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn der Rechner nur über wenig Systemspeicher verfügt (2 oder gar 1 GB) oder in dem PC eine veraltete langsame Festplatte steckt. In diesen Fällen kann es sich lohnen, Windows Search abzuschalten.
Dazu geben Sie im Eingabefeld des Startmenüs
Dienste
ein und klicken dann auf den ersten gefundenen Eintrag unter “Programm”. Windows 7 präsentiert nun eine Übersicht aller gefundenen Dienste. Suchen Sie hier den Eintrag “Windows Search”, und klicken Sie doppelt darauf.
Es erscheint ein neues Fenster mit allen Details zu diesem Dienst. Neben “Dienststatus” können Sie erkennen, ob der Dienst momentan läuft (“Gestartet”). Um den Dienst zu beenden, klicken Sie auf den gleichnamigen Button unter Dienststatus. Um zu verhindern, dass die Windows-Suche beim nächsten Systemstart mitstartet, wählen Sie im Drop-down-Menü unter “Starttyp” den Eintrag “Deaktiviert” aus.
Power-Tipp: Windows Search sollte nur auf schwachen Rechner abgeschaltet werden, denn es bietet eine praktische und leistungsfähige Möglichkeit, um Dateien auf dem Rechner aufzuspüren. Wenn Sie zum Beispiel im Windows Explorer oben rechts im Sucheingabefeld einen Suchbegriff eingeben, können Sie die angezeigten Suchergebnisse über das Hinzufügen bestimmter Suchparameter verfeinern.
Die Eingabe von “test größe:>1,5MB” sorgt beispielsweise dafür, dass nur Inhalte angezeigt werden, die den Begriff “test” enthalten und mehr als 1,5 MB Festplatten-Speicherplatz beeinflussen. Über “typ:” können Sie auch festlegen, dass die Windows-Suche nur Dateien eines bestimmten Typs auflistet. Beispielsweise “typ:jpg” (für Bilder) oder “typ:txt” (für Text-Dateien).

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Mit der Zeit installieren Anwender viele, viele Programme, die automatisch beim Systemstart mitstarten und so den Bootvorgang verzögern. Es lohnt sich, regelmäßig zu überprüfen, welche Programme und Dienste beim Systemstart mitgestartet werden. Dazu geben Sie im Eingabefeld des Startmenüs
msconfig.exe
ein.
Fündig werden Sie bei der Registerkarte “Systemstart”. Sortieren Sie die Ansicht mit einem Klick auf “Hersteller”. Einträge, bei denen als Hersteller “Microsoft Corporation” steht, sollten unangetastet bleiben. Einen genaueren Blick sollten Sie auf alle anderen Einträge werfen und sich dann die Frage stellen: Verwende ich das betreffende Programm so häufig, dass es beim Windows-7-Start mitgestartet werden sollte? Wenn die Antwort “nein” lautet, dann entfernen Sie das Häkchen links neben dem Eintrag.
Bei der Registerkarte “Dienste” wiederholen Sie das Ganze nochmal mit den Systemdiensten. Mit einem Klick auf “Alle Microsoft-Dienste ausblenden” werden alle wichtigen Windows-Dienste-Einträge ausgeblendet. Übrig bleiben Dienste, die Software und Treiber bei ihrer Installation mitinstalliert haben. Auch hier können Sie per Entfernen des Häkchens dafür sorgen, dass der betreffende Dienst beim Systemstart nicht mitgestartet wird. Der nächste Windows-7-Start sollte nun zügiger erfolgen.
Die Aero-Oberfläche benötigt auch einiges an Performance, was sich vor allem auf schlechter ausgestatteten Rechnern schnell bemerkbar macht. Hier kann es sich lohnen, alle visuellen Effekte abzuschalten.

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Dazu rufen Sie die erweiterten Systemeinstellungen auf. Diese erreichen Sie über einen Rechtsklick auf den Eintrag “Computer” im Startmenü und die Auswahl von “Eigenschaften” im aufklappenden Menü. Die Systemsteuerung öffnet sich nun und im linken Reiter finden Sie den Eintrag “Erweiterte Systemeinstellungen”.
In dem neuen Fenster “Systemeigenschaften” wechseln Sie zur Registerkarte “Erweitert” und klicken dort auf den Button “Einstellungen” unter “Leistung”. Legen Sie eher Wert auf die Performance, dann wählen Sie unter “Visuelle Effekte” den Eintrag “Für optimale Leistung anpassen” aus. Wer dagegen einen leistungsstarken Rechner besitzt und mehr Wert auf die Optik des Betriebssystems legt, der wählt “Für optimale Darstellung anpassen” aus.

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Unter Windows 7 laufen alle Programme und Dienste als Prozesse gleichzeitig. Sind im Hintergrund zu viele Prozesse gleichzeitig aktiviert, kann sich dies negativ auf das im Vordergrund gerade benötigte Programm auswirken, weil Windows 7 dem Programm zu wenig Prozessorzeit zuweist. Für diese so genannte Prozessorzeitplanung hat Windows 7 eine eigene Option zum Anpassen.
Diese rufen Sie wie folgt auf:
Klicken Sie mit der rechten Maustaste im Startmenü auf den Eintrag “Computer”, und wählen Sie im aufklappenden Menü “Eigenschaften” aus. Nun klicken Sie im neuen Fenster “Systemsteuerung” auf den Eintrag “Erweiterte Systemeinstellungen”. Das Fenster “Systemeigenschaften” öffnet sich. Hier wechseln Sie zu der Registerkarte “Erweitert” und klicken unter “Leistung” auf den Button “Einstellungen”.
Im neuen Fenster “Leistungsoptionen” wechseln Sie nun zur Registerkarte “Erweitert”. Hier können Sie unter “Prozessorzeitplanung” die optimale Leistung für “Programme” oder “Hintergrunddienste” anpassen.

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Mit dem exklusiven Tool PC-WELT Windows-Tuner haben Sie Zugriff auf alle wichtigen Optionen und Funktionen, die Windows schnell und komfortabel machen. Sie sehen sofort die aktuellen Einstellungen und können die Konfiguration speichern, ändern und auch wiederherstellen. Viele der über 45 hier bequem erreichbaren Optionen und Funktionen lassen sich über die Windows-Oberfläche überhaupt nicht konfigurieren.
Einen ausführlichen Beitrag zu PC-WELT Windows-Tuner und das Tool finden Sie in der neuen PC-WELT Ausgabe 11/2010 ab Seite 46 bzw. auf der Heft-DVD/Heft-CD.
Tuning-Mythos 1: Schneller booten mit Multi-Core
Im Netz kursieren auch viele Tuning-Tipps für Windows 7, die rein gar nichts bringen. Einer dieser Tipps verspricht beispielsweise ein schnelleres Booten des Betriebssystems, wenn man
msconfig
aufruft, im Fenster “Systemkonfiguration” zur Registerkarte “Start” wechselt, hier den Eintrag für Windows 7 auswählt und auf “Erweiterte Optionen” klickt. Im neuen Fenster kann nun festgelegt werden, mit welcher Anzahl von Prozessorkernen und mit welchem maximalen Speicher Windows 7 booten soll.
Doch Windows 7 bootet nicht schneller, wenn Sie im Drop-Down-Menü eine höhere Prozessoranzahl auswählen, nur weil in Ihrem Rechner ein Multicore-Prozessor steckt!
Wahr ist, dass Windows 7 zu Beginn des Bootvorgangs für das Starten grundlegender Funktionen (Systemuhr, Power Management) nur einen Prozessorkern nutzt. Gleich danach werden aber alle Prozessorkerne aktiviert und fortan genutzt, wie ein Blick in den Taskmanager beweist. Die besagte Einstellung msconfig (oder NUMPROC in der Boot.ini) dient ausschließlich dafür, in Problemfällen Windows dazu zu zwingen, weniger Prozessoren beziehungsweise Prozessorenkerne als vorhanden zu nutzen.
Tuning-Mythos 2: Aero Glass abschalten für mehr Tempo
Die Aero-Oberfläche beansprucht vor allem die Grafikkarte und belastet damit weniger die CPU. Das Abschalten der Aero-Oberfläche bringt also auf modernen und halbwegs aktuellen Rechnern kaum einen Vorteil.
Sie können das leicht ausprobieren: Rufen Sie zunächst die Kommandozeile im Admin-Modus auf. Dazu geben Sie im Eingabefeld des Startmenüs
cmd.exe
ein, klicken mit der rechten Maustaste darauf und wählen dann im aufklappenden Menü “Als Administrator ausführen” aus. Wenn Sie jetzt in der Kommandozeile
net stop uxsms
eingeben, dann wird die Aero-Glass-Oberfläche deaktiviert (unter anderem erkennbar an der nicht mehr durchsichtigen Taskleiste).
Die Eingabe von
net start uxsms
schaltet Aero Glass wieder ein.