Schnelle leitungsbasierte Internetanschlüsse, sprich DSL und Internet via TV-Kabel, sind nicht überall in Deutschland verfügbar. Mancherorts gibt es sie gar nicht, oder sie liefern nur sehr geringe Übertragungsraten. Besonders in dünn besiedelten Gebieten lohnt sich die aufwendige Aufrüstung der technischen Infrastruktur für die Netzbetreiber oft nicht. Da ist ihnen LTE als günstige Alternative gerade recht gekommen.
Um auf dem Land möglichst viel Fläche mit möglichst wenigen Funktürmen abzudecken, nutzen die Netzbetreiber reichweitenstarke Frequenzblöcke im 800-MHz-Band. Pro Basisstation steht aber nur eine bestimmte Maximalbandbreite zur Verfügung, die sich alle Anwender teilen müssen. Wenn viele gleichzeitig datenintensive Anwendungen nutzen, zum Beispiel Video-Streaming oder Downloads, kommt es zum Engpass.







Die stationären LTE-Tarife unterscheiden sich von den mobilen Varianten dadurch, dass sie sich nur innerhalb eines bestimmten Umkreises um ihre Wohnadresse herum nutzen lassen und – zumindest formal – an einen LTE-Router gekoppelt sind. Dafür enthalten sie deutlich mehr Inklusiv-Volumen und werden nach dessen Überschreiten für den Rest des Monats nicht auf 64 KBit/s gedrosselt, sondern „nur“ auf 384 KBit/s. Außerdem ist bei den meisten Tarifen standardmäßig eine Flatrate für Telefonate ins deutsche Festnetz enthalten.
Was Sie in Bezug auf die Voraussetzungen von LTE beachten sollten und wie Sie die Netzabdeckung überprüfen können, lesen Sie im Beitrag ” Mit LTE ins Internet – So nutzen Sie den schnellen Zugang “.

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Stationäres LTE: Zwischen diesen Tarifen können Sie wählen
Die Anzahl der Anbieter von stationärem LTE ist sehr überschaubar, es gibt nämlich nur zwei: Vodafone und Telekom. Die folgenden Tarifangaben haben den Stand Ende Februar 2015.
Telekom Call & Surf: Call & Surf Comfort via Funk gibt es in drei Versionen. Bei Variante „S“ für 34,95 Euro im Monat beträgt die Maximalgeschwindigkeit 16 MBit/s und das monatliche Inklusiv-Volumen 10 GB. Variante „M“ kostet monatlich 39,95 Euro und bietet die Möglichkeit, 15 GB an Daten mit maximal 50 MBit/s zu übertragen. Bei Variante „L“ für 49,95 Euro sind 30 GB bei einer Bandbreite von 100 MBit/s inklusive. Wobei es – insbesondere auf dem Land – schon schwierig sein dürfte, 50 MBit/s in der Realität regelmäßig zu erreichen, von 100 MBit/s ganz zu schweigen.
Für den passenden Router Speedport LTE II verlangt die Telekom entweder monatlich 4,94 Euro oder eine Einmalzahlung in Höhe von 299,99 Euro. Um den Datenzähler vor Ende des Monats wieder auf Null zurückzusetzen und dadurch wieder mit voller Geschwindigkeit zu surfen, buchen Sie bei Bedarf „SpeedOn“ für jeweils 14,95 Euro. Dazu rufen Sie über Ihren LTE-Zugang die Adresse https://pass.telekom.de auf. Call & Surf Comfort via Funk lässt sich derzeit nicht online bestellen, sondern nur telefonisch (0800/3301000) oder in Telekom Shops.
Vodafone: „LTE Zuhause S“ von Vodafone bietet zwar nur eine Bandbreite von 7,2 MBit/s und keine Festnetz-Flatrate, kostet dafür aber auch nur 24,99 Euro. Das Inklusiv-Volumen beträgt 10 GB. Bei „LTE Zuhause M“ sind für 34,99 Euro 21,6 MBit/s möglich und 15 GB Datenverkehr inklusive. Der dritte Tarif im Bunde ist „LTE Zuhause L“ mit 30 GB Volumen bei bis zu 50 MBit/s für 44,99 Euro. Für den Router Easybox 904 LTE kommen bei allen Paketen monatlich 2,50 Euro hinzu. Über spezialisierte Fachhändler sind die Tarife alternativ auch in Verbindung mit einer LTE-fähigen Fritzbox erhältlich.
Um nach Überschreiten des Inklusiv-Volumens wieder schnell surfen zu können, bietet Vodafone Zusatz-Pakete an, die Sie bei Bedarf hinzubuchen können: 1 GB kostet 4,99 Euro, 5 GB kosten 9,99 Euro und 10 GB 14,99 Euro. Zur Buchung müssen Sie mit dem LTE-Router verbunden sein und die Adresse https://center.vodafone.de aufrufen.
Kombi aus LTE & DSL: Telekom Magenta Zuhause Hybrid
Vor kurzem hat die Telekom zusätzlich zu Call & Surf Comfort via Funk eine innovative Tarif-Familie gestartet, die DSL und LTE kombiniert. Ein spezieller Hybrid-Router sorgt dafür, dass die Daten in erster Linie über den DSL-Zugang übertragen werden. Wenn dieser aber voll ausgelastet ist, schaltet der Router als Geschwindigkeits-Schub LTE hinzu.
Der Clou: Eine Volumengrenze gibt es Magenta Zuhause Hybrid nicht. Die drei Tarife Magenta Zuhause Hybrid S, M und L bieten bis zu 16, 50 beziehungsweise 100 MBit/s – und zwar jeweils getrennt für den DSL- und den LTE-Zugang. Das heißt, dass Sie zum Beispiel bei der Variante S unter absoluten Idealbedingungen Downloads mit zwei Mal 16 MBit/s, also 32 MBit/s tätigen können. Die Monatspreise liegen für Variante „S“ bei 29,95 Euro im ersten und 34,95 ab dem zweiten Jahr. Bei „M“ sind es 34,95 Euro in den ersten zwei Jahren und 39,95 Euro ab dem dritten Jahr. Und bei „L“ zahlen Sie zwei Jahre lang monatlich 39,95 Euro und danach 44,95 Euro. Ein nicht zu unterschätzender zusätzlicher Kostenblock ist der spezielle Router, der sowohl ein DSL- als auch ein LTE-Modem besitzt. Die Telekom bietet ihn unter dem Namen Speedport Hybrid für 9,95 Euro im Monat oder einmalig 249,99 Euro an.