Hewlett-Packard machte zuletzt durchwegs mit negativen Nachrichten Schlagzeilen. Erst das gescheiterte Touchpad mit WebOS , dann die schnell wieder korrigierte Abspaltung der PC-Sparte und schließlich die Ankündigung, 27.000 Mitarbeiter entlassen zu müssen. Die Nachricht, die HP heute mitgeteilt hat, setzt dem Desaster der letzten Monate die Krone auf: HP meldet den größten Quartalsverlust seiner Firmengeschichte. Allein in den drei Monaten Mai, Juni, Juli machte Hewlett-Packard 8,9 Milliarden Dollar Verlust (knapp 7,1 Milliarden Euro). Den riesigen Verlust im dritten Quartal 2012 (das am 31.7. endete) verursachten insbesondere die gigantischen Abschreibungen, vor allem in Zusammenhang mit dem gekauften Service-Provider EDS – diese Übernahme wurde von Marktbeobachtern als viel zu teuer beurteilt. Aber auch der Umsatz ist rückläufig; er fiel auf 29,7 Milliarden Dollar. HP verkauft immer weniger PCs und Notebooks sowie Drucker – fünf Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Denn immer mehr Kunden greifen zu Tablet-PCs oder Smartphones. Hier ist HP aber schwach.
Die häufigen strategischen Kurswechsel der letzten Zeit, auch bedingt durch den Wechsel im Vorstand, dürften ihren Teil zur Schwäche des PC-Herstellers beigetragen haben. Nur ein Teilbereich von HP konnte zulegen: Die Software-Division. Deren Umsatz stieg um 18 Prozent auf 973 Millionen Dollar. Meg Whitman, die 2011 den Posten des CEO von Leo Apotheker übernommen hatte, sieht sich also einer enormen Herausforderung gegenüber.