Test: Der Zotac MEK1 hat dank seines schlanken Gehäusedesigns mit harmonisch integrierter LED-Beleuchtung ein unverwechselbares Aussehen. Zudem verspricht die Kombination aus Nvidia Geforce GTX 1070 Ti und Intel i7-7700 eine bärenstarke Gaming-Leistung bis hin zur WQHD-Auflösung.

Im Zotac MEK1 stecken folgende Komponenten: Ein Intel Core i7-7700 mit vier Kernen, acht Threads dank Hyperthreading und einem Takt von bis zu 4,2 GHz. Das fehlende K in der Produktbezeichnung des Intel-Prozessors weist bereits darauf hin, dass der Multiplikator hier gesperrt ist und kein einfaches Übertakten durch einen höheren Multiplikator erlaubt. Etwas unklar ist uns allerdings, warum der PC noch mit einer CPU der Vorgeneration Kaby Lake ausgestattet ist, wo die aktuelle 8. CPU-Generation Coffee Lake doch etwas stromsparender und dennoch leistungsfähiger ans Werk geht.

TEST-FAZIT: Zotac MEK1
Der Zotac MEK1 ist recht ausgewogen zusammengestellt und bietet genügend Gaming-Leistung fürs flüssige Zocken in 2560 x 1440 Pixel, ohne dabei viel Strom zu verbrauchen. Außerdem ist der Rechner an sich sehr kompakt gehalten und nimmt deshalb nur wenig Platz ein. Dank des ausgefallenen Designs und der RGB-Beleuchtung hat Zotac auch etwas fürs Auge getan. Da der Hersteller aber nur auf Kunststoff beim Äußeren setzt, ist die Haptik nicht gerade die edelste. An der Verarbeitung selbst gibt es aber kaum etwas zu mäkeln.
Der Wechsel der Hardware könnte aber aus Platzgründen eher schwierig werden. Auch das Netzteil ist mit 450 Watt zwar ausreichend, aber nicht gerade zukunftssicher bemessen. Wer auf stärkere Komponenten setzen möchte, der muss hier also ebenfalls nachrüsten. Ebenfalls negativ aufgefallen ist uns das durchgehend hörbare Betriebsgeräusch des Rechners.
Der Zotac MEK1 ist aktuell für 1449 Euro zu haben. Bauen wir den gleichen PC selbst zusammen und suchen uns die jeweils günstigsten Preise aus dem Preisvergleich heraus, dann müssen wir knapp 1300 Euro löhnen. Das ist für einen Fertig-PC kein allzu großer Preisunterschied und beweist, dass Zotac hier recht knapp kalkuliert hat – sehr gut! Wer also nicht das Know-How, die Zeit oder Lust hat, sich selbst einen Computer zusammenzubauen, der erhält hier für einen vertretbaren Aufpreis eine empfehlenswerte Alternative.
Pro:
+ ausgewogene Zusammenstellung
+ genug Leistung fürs Gaming in 1440p
+ kompaktes, futuristisches Design
Contra:
- Austausch von Komponenten gestaltet sich schwierig
- durchgehend hörbares Betriebsgeräusch
Aus Platzgründen kümmert sich im Zotac MEK1 ein niedriger Low-Profile-Kühler mit einem 90 Millimeter großen Lüfter um die Wärmeableitung des Prozessors. Damit die Wärme aber nicht einfach nur aufs Mainboard geblasen wird, verbaut Zotac noch eine Art Strömungskanal, in dem ein weiterer Lüfter sitzt, der die Abwärme des Kühlers ansaugt und über die Rückseite nach außen abführt. In der Seitenwand sitzen noch zwei 70-Millimeter-Lüfter, die dem Kühler kältere Außenluft zu schaufeln. Den Arbeitsspeicher verteilt Zotac auf zwei acht Gigabyte große Samsung-Module vom Typ DDR4-2400.

Kraftvolle Gaming-Power dank Geforce GTX 1070 Ti
Bei der Grafikkarte setzt Zotac auf eine Nvidia Geforce GTX 1070 Ti, die acht Gigabyte GDDR5-Speicher bietet und einmal HDMI 2.0b sowie dreimal Displayport 1.4. Die Karte selbst ist nicht übertaktet und liegt auch nicht in der edleren Founders Edition vor, sondern als OEM-Version mit Plastikgehäuse und einem einzelnen Radiallüfter. Aus Gründen der Thermik hat Zotac die Grafikkarte aber nicht zusammen mit der CPU und dem Netzteil in einer gemeinsamen Kammer untergebracht. Stattdessen spendiert der Hersteller der Karte eine eigene, von den anderen Komponenten getrennte Gehäusekammer.

Wie es aber letztendlich wirklich um die Temperaturen steht, erfahren Sie weiter unten. Wer mag, kann die Grafikkarte aber selbst übertakten. Zotac installiert hierfür das Tool Firestorm vor, das ein GPU- und Grafikspeicher-Overclocking auf dem Desktop ermöglicht.

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Mini-ITX-Mainboard, M.2-SSD und SFX-Netzteil
Die Kernkomponenten des Zotac MEK1 sitzen auf einem Mini-ITX-Mainboard mit dem günstigen Intel-B250-Chipsatz. Trotz des kleinen Formfaktors gibt sich das Board ausstattungsfreudig: neben den obligatorischen USB- und 7.1-Audioanschlüssen sogar Dual-Ethernet-Buchsen, Bluetooth 4.2 und WLAN-ac. Auf der Hauptplatine befindet sich auch der Systemspeicher in Form einer 240 GB großen M.2-SSD, die über PCI-Express (NVMe) ans System angebunden ist. Im Vergleich zu SATA-Modellen ist diese SSD also um einiges flotter unterwegs. Zusätzlichen Platz bietet die 1 TB große HDD, die im kleineren 2,5-Zoll-Format verbaut ist.

Da in dem schlanken Gehäuse für Netzteile im Standardformat zu wenig Platz ist, greift Zotac auf ein SFX-Modell zurück. Der Energiespender im MEK1 hat eine Nennleistung von 450 Watt und ist nach dem 80-Plus-Bronze-Standard zertifiziert, was schon mal eine recht effiziente Arbeitsweise attestiert.

Gehäuse mit programmierbarer RGB-Beleuchtung
Das Design des Zotac MEK1 macht unmissverständlich klar, dass der Hersteller das Gerät für PC-Spieler entwickelt hat. Dass eher futuristische Äußere ist sauber verarbeitet und weiß zu gefallen, nur beim Material beschränkt sich der Hersteller auf Kunststoff, worunter die Haptik etwas leidet. Abgerundet wird das Auftreten des MEK1 über zwei LED-Leuchtstreifen, die die Außenseiten der beiden Seitenteile einrahmt.

Die LEDs beherrschen RGB und lassen sich auch in der vorinstallierten Software „Spectra“ nach eigenen Wünschen programmieren. Auch Effekte wie „Atmen“ oder Stroboskop sind möglich. Das Programm hat aber auch ein weiteres, nettes Feature zu bieten: In der Unterseite zeigt es die Geschwindigkeit des CPU-Lüfters und die Temperaturen von Prozessor und Grafikkarte in Echtzeit an, sogar inklusive Graphen. Auch die maximalen und minimalen Werte listet das Tool auf. Den Zotac MEK1 gibt es zudem in einer weißen Farbvariante.

Zotac MEK1 in Spielen
Der Zotac MEK1 dürfte aufgrund seiner Ausstattung keinerlei Probleme mit der flüssigen Darstellung von Spielen in maximalen Grafikdetails in Full-HD (1920 x 1080 Pixel) haben, weshalb wir auf Tests in dieser Auflösung verzichtet haben. Das System ist unserer Meinung eher fürs Zocken in 2560 x 1440 Pixel gedacht, weshalb wir die Tests auch in dieser Auflösung durchgeführt haben.

Im fordernden Assassins’s Creed Origins, dem neusten Teil der Attentäter-Geschichte, nutzen wir die Voreinstellung „Extrem hoch“ und erreichen eine durchschnittliche Bildrate von 55 Bildern pro Sekunde. Das lässt sich bedenkenlos als flüssig spielbar bezeichnen. Als nächstes testen wir noch die Leistung in Witcher 3 – Wild Hunt, ebenfalls in 1440p und in maximalen Details. Auch wenn das Spiel schon drei Jahre auf dem Buckel hat, benötigt es immer noch einiges an Rechenpower. Deshalb auch die im Vergleich zu Origins etwas niedrigere, durchschnittliche Bildrate von 51 Bildern pro Sekunde, die aber immer noch voll spieletauglich ist. Beim Gaming leistet sich der MEK1 also keine Patzer.

Zotac MEK1 in Timespy und Cinebench
Im synthetischen DirectX-12-Benchmark Timespy von 3D Mark messen wir 6112 Punkte, bei dem es sich um ein respektables Ergebnis handelt. Im CPU-Test Cinebench R15 erreicht der Intel Core i7-7700 im Single-Core-Test 133 Punkte, im Multicore-Test 710 Punkte. Beide Werte sind nicht übel, aber die Core i7-Modelle der 8. Generation schneiden hier aufgrund ihrer sechs CPU-Kerne und 12 Threads natürlich deutlich besser ab.

Umwelt-Eigenschaften auf dem Prüfstand
Der Stromverbrauch des PCs pendelt während unserer Spieletests zwischen 220 und knapp 250 Watt. Für die gezeigte Leistung sind die Werte absolut in Ordnung und lassen sich sogar als recht zurückhaltend bezeichnen. Bei den Temperaturen gibt es keine bösen Überraschungen: Bei der CPU messen wir maximal 82, bei der GPU 83 Grad Celsius. Das geht noch in Ordnung, dürfte aber nicht weiter nach oben steigen. Würden aber beide Komponenten zusammen in einer Kammer sitzen, wären die Temperaturen wohl um einiges höher und dann schon als kritisch einzustufen – was beim Zotac MEK1 aber nicht der Fall ist. Allerdings fällt uns auf, dass die Lüfter während des gesamten Betriebs immer hörbar rauschen.
