Mit der Zeit stößt Ihr NAS wahrscheinlich an die Kapazitätsgrenze – der auf den intern verbauten Festplatten vorhandene Speicherplatz ist belegt. Tauschen Sie die Festplatten dann gegen größere Modelle aus.

Bereits beim Zusammenstellen der NAS-Komponenten und bei der initialen Einrichtung entscheiden Sie über Festplattengröße, Dateisystem und Raid-Konfiguration. Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt in einem NAS mit zwei oder mehr Festplatten größere Modelle mit mehr Speicherplatz einsetzen wollen, dann ist das möglich. Je nach Konfiguration ist die Aufrüstung allerdings mit mehr oder weniger viel Aufwand verbunden.
Welche Festplatten sich zum Einbau in Ihr NAS eignen, können Sie am schnellsten beim Hersteller des jeweiligen NAS herausfinden. Auf der sichereren Seite sind Sie mit Festplatten, die für Dauerbetrieb ausgelegt sind. Besuchen Sie als Besitzer eines Synology-NAS die Webseite www.synology.com/de-de/compatibility und wählen Sie nun das entsprechende Modell und „HDD/SSD“ aus. In der Liste werden kompatible Festplatten angezeigt. Qnap-Besitzer besuchen die Webseite www.qnap.com/de-de/pro duct_x_grade für die Kompatibilitätsliste.
Vorbereitungen: Status der Festplatten überprüfen
In unserem Beispiel ersetzen wir zwei Festplatten mit 4 TB in einer Synology Diskstation DS 216+ II durch zwei 6-TB-Platten. Die Festplatten sind als SHR (Synology Hybrid Raid) eingerichtet. Genau wie bei Raid 1 werden die Daten immer doppelt auf den beiden Festplatten des NAS gespeichert. Das halbiert den nutzbaren Speicherplatz, es steht also lediglich die Kapazität einer Festplatte zur Verfügung. Das sorgt aber dafür, dass die Daten auch dann erhalten bleiben, wenn eine Festplatte ausfällt. Für die allermeisten NAS-Nutzer ist ein solches Raid-System die beste Wahl.

Bevor Sie nun mit dem Austausch der Festplatte fortfahren, sollten Sie noch den Status der Volumes überprüfen. Dazu öffnen Sie den Diskstation Manager – das heißt die Betriebssystemsoftware des Synology-NAS. Gehen Sie zum „Speicher-Manager“. Der Status der Volumes muss als „Normal“ angezeigt werden. Falls dies nicht der Fall ist, müssen Sie das Volume mit den NAS-Bordmitteln zuerst reparieren.
Daten sichern: Vor dem Austausch der Festplatten ist es ratsam, dass Sie Ihre Daten vom NAS unbedingt sichern. Sie können dazu beispielsweise eine ausreichend große externe Festplatte (siehe Kasten) am NAS anschließen und die Inhalte von den intern verbauten Platten darauf sichern.
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So wird die Festplatte im NAS durch ein neues Modell ersetzt
Unterstützt das NAS das Hot Swapping, brauchen Sie es für den Tausch der Festplatten nicht auszuschalten. Die in unserem Beispiel verwendete Synology Diskstation DS216+ II verfügt über ein Hotswap-Laufwerk, sodass Sie die Frontblende abnehmen und die Festplatte im laufenden Betrieb aus dem Schacht herausziehen. Ignorieren Sie die Warnhinweise und Signaltöne. Ersetzen Sie nun die 4-TB-Platte im Einschubrahmen durch das neue 6-TB-Modell. Setzen Sie dann die Platte wieder in den Laufwerksschacht ein. Gehen Sie nach dem Einbau der neuen Festplatte in der DSM-Software zur Registerkarte „Volume“ und klicken Sie daraufhin auf „Verwalten“ und „Reparieren“. Klicken Sie auf „Weiter“ und wählen Sie die neue Festplatte aus, die zum bestehenden Volume hinzugefügt werden soll. Klicken Sie auf „Weiter“ und folgen Sie jetzt den Anweisungen. Die neue Platte wird formatiert und der Inhalt der anderen Platte wird auf sie überspielt. Als Nächstes ersetzen Sie die zweite Platte. Der Vorgang wiederholt sich entsprechend, wobei der zusätzliche Speicherplatz automatisch freigegeben wird. Falls nicht, klicken Sie unter „Verwalten“ auf „Das Volume mit nicht zugewiesenem Speicherplatz erweitern“. Sie erhalten am Ende eine Netzwerkfestplatte mit zwei baugleichen internen Platten mit höherer Kapazität.

Hinweis: Volumes und Disk-Gruppen können übrigens auch von einem Raid-Typ auf einen anderen umgestellt werden, ohne dass vorhandene Daten verloren gehen. Sie können zum Beispiel ein NAS mit vier Festplatteneinschüben zunächst mit zwei Festplatten als ein Raid-1-Volume betreiben und später mit einer weiteren Platte auf Raid 5 umstellen.
Um nun den Raid-Typ eines Volumes zu ändern, öffnen Sie den Speicher-Manager. Gehen Sie als Nächstes zu „Volume“ und wählen Sie das Volume aus, welches geändert werden soll. Klicken Sie auf „Verwalten“ und wählen Sie im folgenden Installationsassistent „RAID-Typ ändern“ aus. Bestätigen Sie mit „Weiter“ und wählen Sie den Raid-Typ, auf den das Volume umgestellt werden soll, und dann die Festplatte(n), die zum vorhandenen Volume hinzugefügt werden soll(en). Klicken Sie auf „Weiter“ und folgen Sie den Anweisungen des Assistenten, um den Vorgang abzuschließen.
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