Auspacken, an die Stromleitung hängen und lossurfen - mit dem LTE-WLAN-Router Gigacube verspricht Vodafone schnelles und unkompliziertes Internet. PC-WELT hat das Gerät getestet und verrät, wie sich der Router in der Praxis schlägt.

Nicht mal einer von zehn Haushalten in Deutschland hängt direkt am Glasfaserkabel. Doch es gibt eine Alternative zum Btreibandanschluss via Glasfaser, DSL oder TV-Kabel: Internet via LTE. Warum also auf eine schnelle Internetanbindung warten, bis der Bagger endlich die Straße vor dem Haus aufreißt und das Hochgeschwindigkeitskabel verlegt, wenn es unkomplizierter auch via 4G-Mobilfunk ins Internet geht?
Gigacube für schnelle LTE-Verbindungen
Mit seinem LTE-WLAN-Router emanzipiert sich Vodafone ein Stück weit vom kabelgebundenen Anschluss. Der
Gigacube
ist ein mobiler Router, der die LTE-Verbindung mit
Downstreamgeschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s
nutzt und am Standort Internet via LAN und WLAN bereitstellt.
PC-WELT nahm die Neuauflage des Gigacube unter die Lupe und verrät, wie sich der LTE-Router, der entgegen seinem Namen gar keine Würfelform hat, in der Praxis schlägt.
Inbetriebnahme: Einfacher als bein Smartphone

Schon beim Auspacken fällt auf: Vodafone setzt auf Minimalismus. Stromkabel, eine einseitige Schnellstartanleitung und natürlich der von Huawei gebaute Router selbst - mehr befindet sich nicht im Karton.
Das alles spricht für einen schnellen Start: Nachdem Sie die SIM-Karte in den Schacht auf der Unterseite des Geräts eingesteckt haben, der Gigacube am Wunschstandort steht und mit dem Strom verbunden wurde, wählt er sich automatisch ein. Nun muss der Anwender nur noch seine Geräte mit dem WLAN-Key des Routers füttern und schon kann das Surfvergnügen losgehen. Wer keine Lust auf das Eintippen hat, scannt - falls möglich - einfach den QR-Code des WLAN-Keys von der beiliegenden Schnellstartanleitung ab.

Auch die Sicherheit kommt nicht zu kurz: Sobald der Nutzer mit seinem frisch aufgebauten Gigacube zum ersten Mal einen Browser öffnet, erscheint das Dashboard des Routers. Hier können Sie das Geräte-Passwort festlegen und die wichtigsten WLAN-Einstellungen vornehmen.

Eine Einschränkung gibt es jedoch, die im Schnurloszeitalter immer weniger Nutzer betrifft. Der Gigacube hat nur einen Ethernet-Anschluss. Falls Sie mehrere LAN-gebundene Geräte zuhause haben, fallen zusätzliche Kosten für einen Switch an.

Geschwindigkeit: Upstream lässt Festnetzanschlüsse alt aussehen
Vodafone wirbt für den LTE-Router mit Geschwindigkeiten bis zu 300 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload. Und das bei 50 Gigabyte Volumen im Monat. Danach drosselt der Anbieter - wie vom Smartphone bekannt - die Geschwindigkeit auf alltagsuntaugliche 32 kbit/s. Unser
Speedtest
zeigt, dass die tatsächliche Geschwindigkeit hiervon jedoch weit abweichen kann. Teststandort war Ebersberg, zirka 200 Meter vom Sendemasten entfernt.

Die Geschwindigkeit hängt - wie auch beim kabelgebundenen Internet - von der Tageszeit und der Netzauslastung ab. Zusätzlich spielt bei einem LTE-WLAN-Router auch der Standort eine große Rolle. Und zwar nicht nur, ob der Nutzer in der Großstadt neben einem Handymasten wohnt, sondern auch, wie der Router in der Wohnung platziert wird. Den besten LTE-Empfang hat der Gigacube am Fenster. Das ist jedoch nicht immer der Mittelpunkt der eigenen vier Wände, sodass unter Umständen das WLAN in größeren Gebäuden nicht alle Zimmer erreicht. Doch auch hier hat Vodafone mitgedacht. So lässt sich eine externe Antenne anschließen. Im ländlichen Raum ist das häufig eine wesentliche Voraussetzung, um einen LTE-Router überhaupt in Betrieb nehmen zu können.

Tipp:
Um die Strahlenbelastung zu senken,
empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz
mobile Internetaktivitäten nur bei gutem UMTS-, GSM-, oder LTE-Empfang oder via WLAN durchzuführen.
Kosten: Flexible Nutzungsmodelle
Bei den Tarifen setzt Vodafone auf Flexibilität. Es gibt einen Normaltarif
Gigacube,
der monatlich mit rund 35 Euro zu Buche schlägt, zuzüglich rund 51 Euro für Gigacube samt Bereitstellungspreis. Nutzer eines Vodafone Red- oder Young M/L/XL-Tarifs bekommen zehn Euro Rabatt pro Monat.
Und einen Tarif
Gigacube Flex
mit monatlich rund 35 Euro und rund 100 Euro Bereitstellungsgebühr für Mobilfunkvertrag und Gigacube. Hier zahlt der Nutzer den Monatspreis nur, wenn er das Gerät auch benutzt. Wer bereits einen Red- oder Young M/L/XL-Tarif besitzt, zahlt knapp 25 Euro im Monat und 49,90 Euro für den Gigacube.
Mit dem Flex-Tarif ist der Gigacube auch eine interessante Backup-Option für User, die auf eine verfügbare Internetverbindung angewiesen sind.
Fazit: Pro & Contra
Vodafone gelingt mit dem Gigacube ein überzeugendes Gesamtpaket mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis.
Flexibel:
Das Gerät lässt sich nicht nur in der eigenen Wohnung ohne Kabelsalat schnell einrichten. Auch die Ferienwohnung oder das Übergangsbüro bekommen so schnell einen Internetanschluss. Hinzu kommt der
rasante Upload,
der viele kabelgebundene Anschlüsse alt aussehen lässt.
Dennoch gibt es vor dem Kauf ein paar wesentliche Punkte zu bedenken: Das
50-Gigabyte-Limit
im Monat reicht bei weitem nicht jedem. Und auch die
LTE-Abhängigkeit vom Standort
kann zu Einschränkungen führen. So sollten Sie vor dem Kauf unbedingt prüfen, wie schnell das mobile Internet von Vodafone an Ihrem Wohnort ist. Aber auch danach ist es nicht zu spät: Der Anbieter gewährt für den Gigacube eine 30-tägige Ausprobierphase.
Tipp:
Diese
Karte
zeigt, wo es in Deutschland LTE gibt.
Zudem sollten User, die bereits das mobile Internet von Vodafone auf ihrem Smartphone nutzen und sich den Gigacube für zuhause anschaffen, beachten, dass sie im Falle einer zentralen Störung komplett offline sind. Dieses Risiko ist geringer, wenn man auf unterschiedliche Pferde setzt.