"ifconfig" wird nach und nach aus vielen Distributionen ausrangiert. An dessen Stelle tritt "ip". Wir stellen das Kommando vor.

Das Tool
ifconfig
ist schon eine ganze Weile auf dem Abstellgleis und wird seit 2009 nicht mehr gepflegt. So ist es wenig überraschend, dass es in den neuen Ausgaben wichtiger Distributionen nicht mehr enthalten ist. So verzichten Debian 9 und Ubuntu 17.10 auf das Kommandozeilentool, an dessen Stelle der Befehl
ip
getreten ist.
Die Syntax des Befehls
ip
unterscheidet sich vom einfach gestrickten Tool
ifconfig
und kann mehr Informationen zur Netzwerkkonfiguration anzeigen, verlangt dazu aber die richtigen Parameter. Um die IP-Adressen aller Netzwerkschnittstellen in der Kommandozeile anzuzeigen, dient dieser Aufruf:
ip a
Dies listet alle Netzwerkschnittstellen auf und zeigt jeweils hinter „inet“ die lokale IPv4-Adresse und nach „inet6“ die IPv6- Adressen. Die erste Angabe zeigt die global gültige IPv6- Adresse des Systems und die zweite die IPv6-Adresse im lokalen Netzwerk. Das gibt es auch kürzer: Der Befehl
ip -4 a
gibt nur IPv4-Adressen an und
ip -6 a
beschränkt sich allein auf die IPv6-Nummern. Trotzdem bleibt der Befehl vergleichsweise gesprächig. Eine kurze, bündige Alternative liefert das Kommando
hostname -I
ohne weitere Infos zur Netzwerkkonfiguration, wobei nur die IP-Nummern (IPv4 und IPv6) des Systems in einer Zeile aufgelistet werden.
Hinweis:
Wer ohne
ifconfig
nicht arbeiten will, kann in den verbreiteten Linux-Distributionen das Paket „net-tools“ über den jeweiligen Paketmanager nachinstallieren und dann noch eine Weile das altgewohnte Tool verwenden.
Da es mit modernen Linux-Kerneln nicht mehr komplett kompatibel ist, muss man aber damit rechnen, dass dieses Paket bald gänzlich verschwinden wird.
Lesetipp:
Kleines ABC der Linux-Systemwartung