Test: Der AMD Ryzen 7 2700 ohne X soll effizienter und damit stromsparender arbeiten als das Modell ein 2700X, was vor allem an den niedrigeren Taktraten liegt.

Der
AMD Ryzen 7 2700
soll energieeffizienter ans Werk gehen als das Modell mit dem X im Produktnamen. Erreichen will das der Hersteller, indem er die Taktraten und die Leistunsgaufnahme (TDP) reduziert. Weitere Unterschiede gibt es aber tatsächlich nicht, weshalb nach wie vor eine hohe Multi-Core-Leistung gegeben sein soll.
Die Testergebnisse finden Sie weiter unten.
TEST-FAZIT: AMD Ryzen 7 2700
Der AMD Ryzen 7 2700 arbeitet tatsächlich effizienter als ein 2700X, ohne dabei extrem viel lahmer zu sein wie die X-CPU. Trotz der geringen Taktunterschiede kann der 2700 auch das ehemalige Flaggschiff 1800X in die Tasche stecken. Ein Beweis dafür, dass AMD weit mehr getan hat, als nur Taktraten hoch zu schrauben.
Ganz so sparsam und leistungsfähig wie vergleichbare Intel-Modelle ist aber auch der 2700 nicht. Und im direkten Vergleich mit der ersten Ryzen-Generation fällt auch auf, dass die zweite Generation generell etwas stromhungriger ist. Und nach wie vor ist es so, dass die Ryzen-Modelle ihr volles Potenzial nur ausspielen können, wenn ihnen ein schneller DDR4-Arbeitsspeicher zur Seite gestellt wird.
Dennoch: Mit einem Straßenpreis von aktuell nur 287 Euro ist auch dieser Ryzen-Prozessor zu empfehlen. Wem aber die Spieleleistung etwas wichtiger ist als die Multi-Core-Performance, der sollte sich den etwas günstigeren Ryzen 5 2600 genauer anschauen (Test folgt).
Pro:
+ hohe Multi-Core-Leistung
+ gute Spiele-Leistung
+ effiziente Leistungsaufnahme...
Contra:
- ...die im Vergleich immer noch etwas hoch ist
- volles Potenzial nur mit schnellem DDR4-RAM
Ausstattung und Technik des AMD Ryzen 7 2700
Technische Daten von Prozessoren im Vergleich |
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AMD Ryzen 7 2700 |
AMD Ryzen 7 2700X |
AMD Ryzen 7 1800X |
AMD Ryzen 7 1700X |
Intel Core i7-8700K |
Codename |
Pinnacle Ridge |
Summit Ridge |
Coffee Lake |
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Anzahl Kerne / Threads |
8 / 16 |
6 / 12 |
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Basis- / Boost-Takt |
3,2 / 4,1 GHz |
3,7 / 4,3 GHz |
3,6 / 4,0 GHz |
3,4 / 3,8 GHz |
3,7 / 4,7 GHz |
Fertigungsprozess |
12 nm FinFET |
14 nm FinFET |
14 nm++ FinFET |
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Sockel |
AM4 |
LGA1151 |
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TDP (maximale Verlustleistung) |
65 Watt |
105 Watt |
95 Watt |
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freier Multiplikator |
ja |
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Preis |
287 Euro (Straßenpreis) |
316 Euro (Straßenpreis) |
279 Euro (Straßenpreis) |
244 Euro (Straßenpreis) |
337 Euro (Straßenpreis) |
Wirklich krasse Unterschiede zwischen dem AMD Ryzen 7 2700 und dem Ryzen 7 2700X gibt es nicht: Beide Modelle sind mit acht Kernen ausgestattet, bewältigen dank SMT je 16 Threads und besitzen je 16 MB Level-3-Cache. Die obige Tabelle zeigt nur, dass die TDP von 105 auf 65 Watt und die Taktraten von 3,7 / 4,3 auf 3,2 / 4,1 GHz gesunken sind. Dennoch sind die Taktraten im Boost immer noch um 100 MHz höher als beim ehemaligen Flaggschiff AMD Ryzen 7 1800X (zum Test). Der aktuelle Straßenpreis von 287 Euro für die 2700-CPU ist sogar vergleichsweise günstig für einen aktuellen Desktop-Prozessor mit acht (!) Kernen.

Auch am Funktionsumfang, dem Aufbau und der Ausstattung gibt es keine Unterschiede zum X-Modell: Anstelle auf Wärmeleitpaste setzt AMD auch beim günstigeren Modell auf einen verlöteten IHS, der Multiplikator ist entsperrt und es wird auch ein Kühler mitgeliefert. Hierbei handelt es sich aber nicht um das RGB-Modell Wratih Prism, das dem 2700X beiliegt, sondern um die günstigere Variante Wraith Spire, der etwas kleiner ausfällt und eine schlichtere RGB-Beleuchtung bietet.

Aufgrund der geringen Unterschiede verweisen wir an dieser Stelle auf unseren Test des AMD Ryzen 7 2700X, der unter anderem auch detailliert auf die Veränderungen unter der Haube der Ryzen-2-CPUs im Vergleich zur ersten Generation eingeht. Dort finden Sie auch Infos zum neuen AMD-X470-Chipsatz für Mainboards.
So testet PC-WELT Desktop-Prozessoren
Wir testen alle CPUs unter gleichen Bedingungen, um faire, transparente und vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Welche Hardware und Software wir für unsere Tests benutzen, und wie die Gesamtwertung am Ende zustande kommt, erfahren Sie in folgendem Artikel: Wie PC-WELT Desktop-Prozessoren testet
Als Mainboard nutzten wir für unsere Tests des neuen AMD-Prozessors allerdings das MSI X470 Gaming M7 AC sowie den CPU-Kühler AMD Wraith Prism. Die restliche Hardware-Konfiguration hat sich nicht geändert.
AMD Ryzen 7 2700 in Spielen und Benchmarks


Aufgrund der niedrigeren Taktraten schneidet der Ryzen 7 2700 etwas schlechter als der 2700X in Spielen ab. Stellenweise ist die CPU aber auch flotter als der Ryzen 7 1800X. Nach wie vor ist der Intel Core i7-8700K also das Maß der Dinge, wenn es nur ums Zocken geht.

In den (Computing-)Benchmarks ergibt sich ein ähnliches Bild, nur mit der Ausnahme, dass der 2700 stellenweise den i7-8700K toppen kann. Beispielsweise bei Kryptographie- oder Arithmetik-Berechnungen.
Umwelt-Eigenschaften des AMD Ryzen 7 2700


AMD konnte sein Versprechen halten: Die gesamte Testplattform gönnte sich mit einem eingesetzten AMD Ryzen 7 2700 nur 321 Watt, mit einem 2700X waren es noch 355 Watt! Sparsamer als ein hochtaktender 8700K ist die CPU aber auch nicht. Ähnliches gibt es auch über die Betriebstemperaturen zu berichten, die mit maximal 79 Grad Celsius gerade noch in Ordnung gehen. Der 2700X kommt hier auf 82 Grad Celsius.